Auf den Schwingen der schönen Schrift

von Hans-Jost Frey

 

„Die Erfahrung des Lesens ist keine des Verstehens.“ Nicht vorgebahnte Pfade führen durch den Text, dieser gleicht vielmehr einem offenen Gelände, das ahndungsvoll erkundet wird. In der Lektüre konstituiert er sich als Gesamtheit von Möglichkeiten, die bloss punktuell zu einer festgefügten Deutung gelangen.
Damit meint Hans-Jost Frey jedoch ein bestimmtes Lesen: ein poetisches, zerstreutes, schweifendes Lesen, das sich der behaftbaren „Gesetzgebung“ entzieht. „Lesen ist ein synthetischer, Verstehen ein analytischer Akt.“ Die beiden Akte widersprechen sich zwar nicht, sie können sich ergänzen, doch sie gehen nie ganz ineinander auf. Texte sind offen, deshalb trifft das Verstehen stets nur einzelne Möglichkeiten, die der Text in sich trägt und der Leser aus ihm herauslöst.



Abstract

 



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